Stadt Hamburg praktiziert grüne Einkaufsoptimierung

Autor: Duran Sarikaya
Datum: 20.01.2016

Senat beschließt Leitfaden zur umweltverträglichen Beschaffung der Stadt Hamburg

Für rund 250 Millionen Euro kauft die Stadt Hamburg jährlich ein. Dabei handelt es sich um Waren, Güter und Dienstleistungen wie beispielsweise Druckerpapier, Glühbirnen oder auch Dienstwagen. Nun wurde ein Leitfaden zur umweltverträglichen Beschaffung erstellt, welcher auf 150 Seiten die Stadt Hamburg zum Vorreiter im grünen Einkauf transformieren soll. Der Katalog soll bestimmte Standards in Sachen Ökologie festlegen.

Umweltverträgliche Beschaffung wird zunehmend ein Thema in Deutschland. Lebenszykluskosten, Reparatur- und Recyclingfähigkeit, Verpackung, Klimabelastung und Ressourcenverbrauch sind diesbezüglich wichtige Kriterien, welche im Leitfaden thematisiert werden. Darüber hinaus wurde eine Negativliste mit Produkten, die die Stadt in Zukunft nicht mehr kaufen und einsetzen darf, erstellt. Auf dieser Liste stehen beispielsweise chlorhaltige Putzmittel oder auch Alukaffeekapseln. Das Vermeiden dieser Produkte soll für umweltverträgliche Einkaufsoptimierung sorgen. „Hamburgs Verwaltung nimmt bei der Beschaffung und Vergabe künftig eine Vorreiterrolle in Deutschland ein. Verbindliche Umweltkriterien wie Rohstoffverbrauch, Langlebigkeit oder Transportwege spielen bei Kaufentscheidungen ab jetzt eine noch wichtigere Rolle. Das ist ein wichtiges Signal an die Wirtschaft und an Privatleute, künftig ebenfalls noch stärker auf die Folgen einer Kaufentscheidung und auf die Geschichte hinter einem Produkt zu achten. Mit ihrer Einkaufsmacht von mehreren hundert Millionen Euro pro Jahr kann die Stadt mit dafür sorgen, dass umweltschädliche Produkte sich seltener verkaufen und nachhaltige Produkte am Markt noch mehr Akzeptanz bekommen. Unser Ziel ist es, den Anteil umweltfreundlicher Produkte deutlich auszuweiten und so auch zum Klimaschutz beizutragen“, so Umweltsenator Jens Kerstan.

Der Leitfaden beschreibt detailliert, bei welchem Produkt welche Änderungen vorgenommen werden müssen. So dürfen beispielsweise Wandfarben keine Biozide enthalten und der Fuhrpark muss zu einem großen Teil aus E-Fahrzeugen bestehen. Indem Recyclingpapier genutzt wird, konnte der tägliche Trinkwasserbedarf für rund 400.000 Einwohner eingespart werden. Dies sind explizite Maßnahmen zur grünen Einkaufsoptimierung. Umweltsenator Kerstan erklärt weiter: „Die umweltfreundliche Beschaffung hilft auch beim Klimaschutz: Sie fördert Energieeinsparung, Energieeffizienz sowie den Einsatz erneuerbarer Energien und leistet so einen Beitrag zur Reduzierung des klimaschädlichen Treibhausgases CO2. Umweltfreundliche Produkte sind meist langlebiger und benötigen häufig weniger Energie bei der Herstellung und Nutzung.“