Studie: Supply Chain Optimierung durch Global Trade Management

Autor: Marc Kloepfel
Datum: 18.11.2015

Studie des Softwareunternehmens AEB in Kooperation mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW)

Eine aktuelle Studie zeigt, wo der Fokus im Global Trade Management liegt, wie die Supply Chain optimiert wird und auf welchem Stand die Unternehmen sich befinden.

Die Studie

 
Es muss schneller gehen. Das ergibt die Studie des Softwareunternehmens AEB in Kooperation mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Stuttgart. Unter dem Namen „Global Trade Management Agenda 2016 – Kollaboration in der Supply Chain“ untersuchten die beiden Autoren Prof. Dr. Dirk Hartel, Studiengangsleiter für BWL an der DHBW Stuttgart, und Dr. Ulrich Lison, Mitglied der Geschäftsleitung von AEB, die aktuell relevantesten Themen im Global Trade Management (GTM). Das Global Trade Management beinhaltet alle planerischen und steuernden Aufgaben des Unternehmens, welche dafür sorgen, dass die Lieferkette auch international stabil ist. Die Studie beinhaltet eine Befragung unter 319 Experten aus den Bereichen Außenwirtschaft, Logistik und Supply Chain Management. Ziel der Studie ist die Aufstellung einer Agenda, welche für das GTM geltend gemacht werden kann. Rund drei Viertel (77%) der Befragten besitzen in ihrem Unternehmen eine Leitungsfunktion und garantieren somit, dass sie über die Fortschritte ihres Unternehmens in Bezug auf die Fragestellungen Bescheid wissen. Weiterhin stammen ganze zwei Drittel der befragten Unternehmen aus Deutschland. Die Hauptthemen der Studie sind zum einen die Beschleunigung von Supply-Chain-Prozessen, die Risikominimierung in der Supply Chain und zum anderen der Personalmangel.

Global Trade Management

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Ergebnisse und Deutung

 
„Das Top-Thema ist klar den steigenden Ansprüchen von Kunden an eine schnelle Lieferung geschuldet“, sagt Hartel. Mit 74,1% empfindet ein Großteil der Unternehmen die Verringerung von Durchlauf- und Lieferzeiten als am bedeutsamsten für das Global Trade Management. Somit steigen die Anforderungen an die Supply Chain enorm und die internen Prozesse der Lieferkette müssen optimiert werden, um Wettbewerbsvorteile zu erreichen. Ebenfalls zu den Top drei der GTM-Themen gehört die Risikominimierung in der Lieferkette, welche für 70% der Befragten wichtig ist. Hier geht es darum, dass beispielsweise zu Produktionsstopp führende Lieferantenausfälle verhindert werden oder das Risiko wenigstens bestmöglich verringert wird. Dies geschieht durch umfangreiches Qualifizieren und Überwachen von Lieferanten entlang der Lieferkette. Lieferantendatenbanken bieten sich hier als Lösung an. An dritter Stelle steht für die befragten Unternehmen die Umsetzung von zollrechtlichen Änderungen (69,4%). Insbesondere im Hinblick auf den Lieferprozess ist dieser Punkt von enormer Wichtigkeit. „Offenbar wirft der neue Zollkodex der EU, der im Mai 2016 in Kraft tritt, schon seine Schatten voraus“, offenbart Lison. Während sich in der Studie des letzten Jahres noch die Einhaltung von Embargos an der Spitze befand, reicht es dieses Jahr nur noch für den achten Platz. Die Unternehmen wissen nun, wie sie mit vergleichbaren Situationen umgehen müssen.

Probleme und Fortschritt der Unternehmen

 
Dass in den Unternehmen nicht alles so läuft wie es sein sollte, zeigt die Studie ebenfalls. So gibt die Hälfte (50,9%) der Befragten an, dass ihr Unternehmen in Bezug auf Fachkräfte Mängel aufweist. Das bezieht sich sowohl auf das Anwerben, als auch auf das Ausbilden der Fachkräfte. Weiterhin sehen die Teilnehmer große Lücken in der Supply-Chain-Optimierung und dem Erschließen neuer Länder. Insbesondere für die Logistik sind diese Aspekte enorm wichtig. Andererseits geben die Befragten an, dass es bei den Top Themen des Jahres weniger Umsetzungsprobleme gäbe. So gibt es bei nur 41,7% Probleme in der Prozessbeschleunigung, nur jeder Dritte (36,2%) sieht Hindernisse in der Risikominimierung und 23,3% scheitern an der Umsetzung zollrechtlicher Änderungen.

Fazit

 
Die Studie zeigt, dass die Befragten sich der wichtigen Themen bewusst sind. Allerdings wird auch klar, dass es in einigen Bereichen an der nötigen Durchführung fehlt und in anderen Bereichen dafür umso besser funktioniert. Die Analyse des eigenen Unternehmens in Bezug auf genannte Themen ist also obligatorisch, um dem kommenden Jahr gut gerüstet entgegentreten zu können.