Neues Air-Cargo-Terminal in Doha

Autor: Ralf Windmüller
Datum: 25.11.2016

Planung des Bauvorhabens durch das Fraunhofer IML

Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) hat den Zuschlag für die Planung eines neuen Air-Cargo-Terminals (CT02), das am Hamad International Airport in Katars Hauptstadt Doha entstehen soll, bekommen. Wenn das CT02 errichtet ist, soll es zu den weltweit größten Frachtterminals gehören. Errichtet wird das Projekt neben dem derzeitigen Midfield-Cargo-Terminal (CT01) und beinhaltet die Konzeption und Gestaltung der Logistikflächen, der Büroräumlichkeiten, der Anbindung der Gebäude via Land und Luft sowie der restlichen Infrastruktur. Die Planung hat das italienische Ingenieurbüro F&M Ingegneria Spa in Auftrag gegeben. Diese beinhalten die Vor-Design-Phase, welche die Hilfe beim Cargo-Anforderungsmanagement und der Cargo-Konzeptentwicklung umfasst. Dazu zählen auch die Inventur des CT01, das Ableiten der zu erzielenden Kapazitäten, die Analyse des Flächenbedarfs, das Ordnen der Logistikflächen sowie die Definition der Schnittstellen zwischen CT01 und CT02.

„Das durchweg positive Feedback aller Projektbeteiligten und die Resonanz aus dem Aviation-Markt bestärken uns darin, das Großprojekt im Sinne einer forcierten internationalen Ausrichtung unseres Leistungsportfolios zu nutzen«, verdeutlicht Dr. Ralf-Maximilian Jungkunz, Abteilungsleiter für Luftverkehrslogistik am Fraunhofer IML. Besonders von Bedeutung sei dabei die digitale Übertragung des Aviation Network zur Sicherung der Zukunftschancen der Klienten. „Wir suchen Herausforderungen, um gemeinsam mit unseren Aviation-Kunden etwas ganz Neues zu schaffen«, stellt Jungkunz heraus. Der Wettbewerbsdruck sei für alle Mitwirkende des Aviation Network sehr hoch und würde mit Steigerungen der Produktivität und Flexibilität beantwortet werden. Trotzdem seien Entschlüsse über Investitionen in die Digitaltransformation schwierig, besonders hinsichtlich der Kosten, der Sicherheit der Daten sowie der Mitarbeitermotivation.

„Nach unserer Auffassung hat die digitale Transformation der gesamten Aviation-Prozesskette das Ziel, komplexe Aufgaben autonom zu bewältigen«, erklärt Jungkunz. Dabei bedarf es der Übertragung der Grundsätze und Techniken der Industrie 4.0 auf die Logistik des Luftverkehrs sowie der smarten Verknüpfung der zur Verfügung stehenden Infrastruktur. Dementsprechend bedeutet dies für die Luftfrachtlogistik 4.0 den Einsatz sich selbstständig organisierender Ressourcen sowie deren Planung und Steuerung. Das technische Fundament dafür sind cyber-physische Plattformen und das Internet-of-Things. Besonders wichtig sind dabei automatische ID-Technologien und tragbare Datenverarbeitung in Verbindung mit allgemein verwendbaren Geschäftsobjekten, deren Daten digital genutzt und von Computern weiter bearbeitet werden können.