BME: Nordafrika interessanter Beschaffungsmarkt

Autor: Duran Sarikaya
Datum: 01.03.2016

Neue Potenziale für Deutschland und Afrika

Der Bundesverband für Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) hat vergangene Woche auf dem „1st BME Global Pharma Supply Chain Congress“ gemeinsam mit dem Euro-Mediterran-Arabischer Länderverein e.V. (EMA) ein neues Abkommen für eine engere Zusammenarbeit unterzeichnet. „Über die bereits bestehenden Beziehungen in die Türkei oder nach Osteuropa hinaus nehmen wir jetzt verstärkt Nordafrika und die arabische Halbinsel ins Visier“, so Dr. Christoph Feldmann, Hauptgeschäftsführer des BME.

Vor allem wird die nordafrikanische Region als interessanter Beschaffungsmarkt ins Augenmerk gefasst. Bei der geplanten Zusammenarbeit sollen beispielsweise Marokko oder Algerien für deutsche Einkäufer erschlossen werden. „Ziel des Abkommens ist die Förderung der industriellen und logistischen Infrastruktur in den nordafrikanischen Staaten“, erklärt Feldmann das Abkommen.

Olaf Holzgrefe, Leiter für International Business beim BME, sieht in der Kooperation eine enorme Chance für Einkäufer und Supply Chain Manager. Holzgrefe verspricht sich durch das Abkommen eine tiefergehende Markttransparenz und Marktkenntnisse und ergänzt: „Für uns ist die Vereinbarung ein Türöffner zu den Märkten nördlich der Sahara.“ Holzgrefe fügt diesbezüglich weiter an: „Weil Nordafrika und Arabien dabei noch weitgehend unbekanntes Terrain sind, legen wir großen Wert auf einen Partner wie die EMA.“

Erste Mitgliedsunternehmen des BME sind bereits auf den nordafrikanischen Märkten tätig und sehen diese als besonders lukrativ an. „Einzelne Mitglieder sind dort bereits in verschiedenem Umfang und an unterschiedlichen Punkten in der Wertschöpfungskette aktiv. Einige Firmen lassen in Nordafrika zum Beispiel einfache Montagearbeiten durchführen“, berichtet Holzgrefe.

Doch nicht nur deutsche Einkäufer können von der Zusammenarbeit profitieren. Es ergibt sich eine Wechselwirkung für Land und Wirtschaft. So sieht der EMA-Generalsekretär, Dr. Abdelmajid Layadi, in dem Abkommen einen weiteren wichtigen Meilenstein. Er gibt zu, dass nun nordafrikanische Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken können und zugleich der jungen Bevölkerung des Landes neue Perspektiven ermöglichen. Ebenso fügt Layadi an, dass dies vor allem im Hinblick auf die Flüchtlingsdebatte besonders von großem europäischen Interesse sei.