Industrie 4.0: Sächsische Zulieferindustrie weiter als erwartet

Autor: Christian Fischer
Datum: 14.12.2015

Kosten-/Nutzen-Relation muss stimmen

Eine aktuelle Studie des Chemnitz Automotive Institute (CATI), die im Rahmen eines Technologieprojektes zur „Digitalisierung der Produktion“ durchgeführt wurde, zeigt ein optimistisches Bild zum Umgang der sächsischen Firmen mit Industrie 4.0. Das 2015 gegründete Chemnitz Automotive Institute (CATI) ist ein Projektbereich eines An-Instituts der TU Chemnitz, der TUCed – Institut für Weiterbildung GmbH. „Bei unserer dreimonatigen Fallstudie, an der 25 Zulieferer beteiligt waren, wurde deutlich, dass der industriepolitische Weckruf für eine Industrie mit Zukunft in der Unternehmerschaft eindeutig angekommen ist“, berichtet Prof. Dr. Werner Olle vom CATI-Direktorium. Den befragten Unternehmen seien laut Umfrage die Potenziale von Industrie 4.0 durchaus bewusst. „Projekte werden jedoch nur dann und meistens schrittweise in Angriff genommen, wenn für das Unternehmen die Kosten-/Nutzen-Relation stimmt“, sagt Olle.

In der Studie wurden betrachtet: die Prozessteuerung und -überwachung in Echtzeit; die Digitalisierung von Abläufen; der Einsatz von Assistenzsystemen sowie die Vernetzung von Insel-Lösungen in der Automatisierung. Potenziale sahen die Befragten zudem in drei weiteren Optimierungsfeldern: in der orts- und nutzerbezogenen Bereitstellung von Daten und Informationen auf mobilen Endgeräten; im Einsatz durchgängiger Ident-Technologien, z.B. RFID und in der die Schaffung transparenten Wertschöpfungsketten vom Kunden bis zum Lieferanten.

„Aus den Anwendungs- und Optimierungsfeldern haben wir letztlich einen unternehmensbasierten Wegeplan auf dem Weg zur Zukunftsvision Industrie 4.0 identifiziert, dem auch andere Unternehmen in der Region folgen können. Die Ergebnisse machen Mut und können weitere Unternehmen zur Nachahmung anregen. Natürlich müssen auch die Rahmenbedingungen passen, die von der IT-Infrastruktur bis zur zukunftsfähigen Ausbildung und Qualifizierung reichen“, sagt Olle.